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Köln-Deutz, 21.01.2024

⛔️Keine Nazis am Rhein

Die Wassersportfreunde Neptun sind ein Sportverein, in dem parteipolitische Agitation keinen Platz hat. Politisch sind wir nur als Bestandteil der Zivilgesellschaft. Als Wassersportler müssen wir uns aufeinander verlassen können. Wir geraten alle mal in kritische Situationen, die wir nicht alleine bewältigen können und sind stets sicher, dass jemand da ist, der uns unterstützt und solange hilft, bis die Gefahr vorbei ist. Das ist für uns normal. Genauso normal ist für uns, dass wir ein bunter Verein sind, in dem in allen möglichen Hinsichten mit großer Selbstverständlichkeit und ohne viel Getue Vielfalt gelebt wird. Auf kein Vereinsmitglied – egal in welcher Hinsicht divers – kann  bei uns verzichtet werden. Und auf jeden ist Verlass!

Daher sind für uns alle diskriminierenden, rassistischen, nationalistischen Tendenzen fremd und abstoßend. Wir sind froh in einer freien, offenen Gesellschaft zu leben. Wir leben stolz auf die Errungenschaften der Menschenrechte, des Rechtsstaats und der Demokratie.

Die sich seit längerem zeigenden rechtsradikalen und neo-faschistischen Tendenzen lauter, wachsender Minderheiten in Deutschland, Europa und der ganzen Welt sind uns zuwider und beunruhigen uns. Daher haben wir uns entschlossen als Verein an den großen Demonstrationen des 3. Januar-Wochenendes teilzunehmen. Auch im Rückblick war das richtig und gut. Und es war wie immer auch ein „Neptun-Abenteuer“.

Wir haben eine Doppelstrategie angewandt und in Form einer Zangenbewegung zu Wasser und zu Land unsere Haltung gezeigt. 

Die „Landratten-Fraktion“ – ausnahmsweise –   hat sich am Tanzbrunnen getroffen und ist mit vielen anderen Demonstranten zur Deutzer Werft gepilgert. Fahnen und Banner schwingend, Neptun-Wimpel haben gezeigt, dass der Verein als Teil der Zivilgesellschaft präsent ist.  Zwei Plakate sind besonders erwähnenswert. Eines, das Demokratie und eindeutiges Engagement gegen Rechtsextremismus betonte, enthielt neben einem historischen „Arsch Huh – Zäng ussenander“ -Aufkleber auch andere bewährte Symbole, die zeigen, das die Bedrohung von Demokratie, Menschenrechten und  Zivilität  schon länger und immer wieder virulent ist. 

Das zweite Plakat mobilisiert göttliche Hilfe, unter deren Schutz wir traditionell stehen: Auch Neptun will keine NAZIS am Rhein und spießt die „braune Kacke“ mit seinem Dreizack auf, um sie dem Klärwerk der Geschichte, wo sie hingehört, zuzuführen. 

Als dann auch noch kölsche Tön von den Höhnern, Bläck Fööss, Cat Ballou, Kasalla und Brings zu hören waren, konnte die Hoffnung entstehen, dass auch das kölsche Brauchtum und möglichst viele Jecken sich auf die Seite der Demokraten schlagen. 

Wir konnten sie zwar nicht sehen, aber wir wussten, dass die Wasserfraktion auf der anderen Seite der Bühne auf dem Rhein präsent war. Ein gutes Gefühl. Die Wasserratten waren mit Kajaks von unserem Bootshaus an der Düsseldorfer Straße in Mülheim zur Deutzer Werft gepaddelt, ebenfalls mit Plakaten und Transparenten. Auf dem Wasser gab es dann auch ein Zusammentreffen mit den Rennbootfahrern vom KSK, die ebenfalls sehr klar keinen brauen Rhein wollen. Sehr gute Erfahrung.

Wir sind sehr froh, den französischen Maler Eugène Delacroix als Stilberater für unsere Wasser-Demo gewonnen zu haben. Er empfahl sein Bild „Die Freiheit führt das Volk“ als Vorbild. Wir waren einverstanden, wie das Foto beweist: Kein Rassismus in Köln! Nicht mit uns.

Ein Döner in Deutz und ein Kaffee im Bootshaus haben den Tag abgeschlossen. Neptun wird dabei bleiben, wenn es darum geht, die Feinde der Freiheit und die Rassisten aufzuhalten. Wir können auf keine Wassersportfreundin, auf keinen Wassersportfreund verzichten und wollen das auch nicht. Wir können uns auf jeden aus unserem bunten Haufen verlassen, wenn es auf dem Bach und daneben darauf ankommt. 

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