Nach der wetterbedingten Unterbrechung der Tour „d’r Rhing eraf“ (Teil 1) im vergangenen Jahr hatten wir die Fortsetzung versprochen. Hier kommt sie:
09.05.2024: Ein neuer Anlauf
Welch ein Unterschied: an dem Ort – Woudrichem, NL, wo vor einem Jahr die Widrigkeiten des Wetters unsere Tour beendet haben, lacht heute die Sonne und der Wind ist still. Und prompt beginnt die Fortsetzung unserer Reise den Rhein hinab bis zum Meer wie eine erweiterte 7-Brücken-Tour. Zunächst Waal und Merwede, dann durch die Biesbosch-Schleuse in das große Naturschutzgebiet mit einem Labyrinth aus Wasserwegen und einer beeindruckenden Pflanzen- und Tierwelt. Das Wasser steht und es machen sich die ersten Gezeiten bemerkbar. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet und wir lauschen im Zelt noch den Fröschen und den zahlreichen Vögeln, die rund um unseren Zeltplatz auf einem ehemaligen Bauernhof mitten im Biesbosch leben.
10.05.2024: Die Königsetappe …
… der diesjährigen Tour ans Meer ist ein reines Pudding stechen. Zunächst 10 km durch das Labyrinth des Nationalpark De Biesbosch, dann 28 km durch die immer breiter werdenden Arme des Rhein-Maas-Deltas. Hier sieht es aus wie das Meer, aber es ist noch nicht das Meer. Strömung kommt hier nur ein wenig gezeitenbedingt vor. Zum Glück ist der Wind uns gnädig, denn Schutz oder Windschatten sind hier Fehlanzeige. Der Tag fand seinen Abschluss auf dem Campingplatz „Tinypark“ der abgelegenen Insel Tiengemeten.
11.05.2024: Grande Arrivée
So muss es sich anfühlen, wenn man am Ende der Tour de France die Champs Élysées erreicht. Die letzte Etappe von „nur“ noch 25 km bei leichtem Rückenwind im Sonnenschein auf dem 3 km breiten Haringvliet bis zum Abschlussdamm gepaddelt, noch eine Umtragung, und dann: das MEER! Am Strand waren wir die Attraktion des Tages und hatten schnell kleine Passagiere an Bord. Zum Abschluss der großen Fahrt gab es lekker vis im Sonnenuntergang am Strand – wir hätten es uns nicht schöner vorstellen können.
Nachtrag: warum nur erscheint uns das Gewässer vor unserem Bootshaus nach der Rückkehr wie ein Kleinfluss?